RNA-Therapie: Innovative Technologie mit Geschichte

 

Dem Schweizer Arzt Friedrich Miescher gelang es 1869, die DNA (Desoxyribonukleinsäure) zu isolieren. Doch erst in den 1950er Jahren wurde ihre Rolle bei der Vererbung entdeckt.1,2 Bald darauf identifizierten Forscher weitere Nukleinsäuren, wie etwa die RNAs (Ribonukleinsäuren), die als Schlüsselkomponenten bei der Übersetzung genetischer Informationen in Proteine dienen.3 Die Abfolge des Informationsflusses von der DNA über die RNA zum Protein wurde erstmals von dem britischen Molekularbiologen und Nobelpreisträger Francis Crick beschrieben. Er begründete damit ein zentrales Dogma der Molekularbiologie.4

 

Das Konzept RNA basiert auf der Annahme, dass man durch spezifische Informationen, die man in Zellen eines Patienten einbringt, Krankheiten vorbeugen oder den Krankheitsverlauf verändern kann. Die ersten Versuche reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Sie ebneten den Weg zur Entwicklung von RNA-basierten Impfstoffen.5 Parallel dazu öffneten zwei wichtige Entdeckungen neue Perspektiven.6 Erstens die Entwicklung der Antisense-Technologie, mit der die Biosynthese von Proteinen bei der Entstehung verändert werden kann.7 Zweitens die Entdeckung und Beschreibung der RNA-Interferenz, einem Abwehrmechanismus gegen RNA-Viren. Letzterer kann zum gezielten Abbau von mRNA und somit zur Verhinderung einer spezifischen Proteinexpression genutzt werden. Mit dem Nachweis, dass es sich bei der RNA um vielseitige Moleküle handelt, gelang es der Forschung, mehrere Therapiewege zu ebnen.

 

Das folgende Video ermöglicht einen Überblick über wichtige Meilensteine der Molekularbiologie & RNA-basierte Therapien:

Legende: ASO: Antisense-Oligonukleotid; CMV: Cytomegalovirus; DNA: Desoxyribonukleinsäure; hATTR: hereditäre Transthyretin-Amyloidose; mRNA: Boten-RNA; RNA: Ribonukleinsäure; RSV: Rous-Sarkom-Virus; siRNA: small interfering RNA.

 

 

Wie genau wurde der RNA-Mechanismus überhaupt entdeckt und was haben Petunien damit zu tun? Finden Sie es heraus in unserem spannenden Artikel RNA-Technologie: eine Geschichte von Blumen und medizinischer Revolution.

 

 

Referenzen:

  1. Dahm R. Dev Biol. 2005;278(2):274–88.
  2. Hershey AD, Chase M. J Gen Physiol. 1952;36(1):39–56.
  3. Cobb M. Curr Biol. 2015;25(13):R526–R52.
  4. Crick F. Nature. 1970;227(5258):561–3.
  5. Dolgin E. Nature. 2021;589(7841):189–91.
  6. Kim YK. Chonnam Med J. 2020;56(2):87–93.
  7. Yu AM, Choi YH, Tu MJ. Pharmacol Rev. 2020;72(4):862–98.

Novartis stellt die aufgeführten Referenzen auf Anfrage zur Verfügung


 

 

CH2403125587