Psoriasis Diagnose [1]
Diagnose: Psoriasis
Grundlagen sind das klinische Erscheinungsbild und die Verteilung der Läsionen
Die Diagnose der Psoriasis erfolgt in der Regel anhand der charakteristischen Hautveränderungen und der typischen Verteilung der Läsionen.
Bei der Plaque-Psoriasis treten separate, erythematöse Plaques auf. Diese können mit weissen bis silbrigen Schuppen bedeckt sein. Betroffene haben oft einen vermehrten Juckreiz.1
Grundsätzlich kann eine Psoriasis an jeder beliebigen Hautstelle auftreten. Besonders oft betroffen sind jedoch:2
- Kopfhaut
- Ellenbogen und Knie
- Bauchnabel
- Lendengegend
Seltener tritt die Psoriasis an den Nägeln, im Gesicht, an den Handflächen und Fusssohlen oder in den intertriginösen Regionen (wo Haut auf Haut stösst) auf.2
Charakteristische Zeichen zur Diagnosesicherung nach Abtragen von Schuppen:3
- «Kerzenfleckphänomen» – Aufhellung der Schuppenschicht nach dem Kratzen
- «Phänomen des letzten Häutchens» – beschreibt die glänzende letzte Hautschicht, die nach dem Entfernen der Hautschuppen zutage tritt
- «Ausspitz-Phänomen» – nach dem Entfernen der letzten Hautschicht tritt eine punktförmige Blutung auf.
Bei unklarem Befund kann eine Hautbiopsie erfolgen und diese untersucht werden. Die Haut von Psoriasis-Betroffenen zeichnet sich unter dem Mikroskop durch charakteristische Verhornung, Verdickung und Entzündung aus.
Ausserdem befinden sich in der Haut eine erhöhte Anzahl an Lymphozyten, Granulozyten und Makrophagen.3
Interdisziplinäre Diagnostik der Psoriasis
Psoriasis ist keine reine Hautkrankheit. Betroffene leiden häufiger unter Begleiterkrankungen, die eine erhebliche Bedeutung für die Morbidität und zum Teil auch die Mortalität der Erkrankung haben können. Es ist daher notwendig, dass die ärztliche Fachperson nach Komorbiditäten sucht. Zudem sollte sie geeignete, validierte Diagnoseprogramme einsetzen und die Therapie entweder selbst durchführen oder andere medizinische Fachrichtungen einbeziehen.4
- Adäquate Definition des Krankheitsschweregrades
- Leitlinienorientierte Behandlung
- Untersuchung auf Begleiterkrankungen
- Vermeidung weiterer bekannter kardiovaskulärer Risikofaktoren
Es wird empfohlen, bei Patientinnen und Patienten mit systemischer Behandlung alle sechs Monate und bei solchen mit topischer Behandlung alle 12 Monate auf Komorbiditäten zu untersuchen.
Um ein Fortschreiten zu verhindern und Psoriasis-assoziierte Begleiterkrankungen so früh wie möglich zu behandeln, wird ein regelmässiges Komorbiditäts-Screening empfohlen.5
Differentialdiagnosen bei Psoriasis-Verdacht
Die Diagnose der Psoriasis erfolgt meist klinisch aufgrund des Erscheinungsbildes und Verteilungsmusters der Läsionen.
Bei bestimmten Lokalisationen oder schwach ausgeprägten Läsionen kann es zu Verwechslung mit anderen Erkrankungen kommen.
Deshalb sollten wiederkehrende oder über einen längeren Zeitraum bestehende Hautläsionen mit Rötung, Schuppung oder Juckreiz bei einem Dermatologen oder einer Dermatologin abgeklärt werden.6
Klinischer Schweregrad der Psoriasis
Scores zur Quantifizierung der Symptome
Wichtiger Faktor für die Wahl der Therapie ist die Schwere der Psoriasis. Sie hängt von der Ausdehnung der Symptome [2], der Lokalisation und anderen Parametern ab. Zur Bestimmung des klinischen Schweregrades der Psoriasis werden unterschiedliche Methoden der Quantifizierung von Symptomen oder der Beeinträchtigung der Lebensqualität (LQ) verwendet.
Etablierte Scores sind:7
- BSA (Body Surface Area)
- PASI (Psoriasis Area and Severity Index)
- DLQI (Dermatology Life Quality Index)
Der BSA ermittelt den Prozentsatz der betroffenen Körperoberfläche.
Der PASI erfasst die Intensität der Schuppung, Rötung, und Dicke der Hautläsion sowie das Ausmass des Befalls an Kopf, Rumpf, Armen und Beinen.8
Der DLQI misst die Beeinträchtigung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Spezielle klinische Situationen können eine Einstufung einer nach diesen Kriterien milden Erkrankung in den höheren Schweregrad begründen (z. B. bei sichtbaren Körperbereichen, Nagelbeteiligung).8 Generell als schwer eingestuft werden klinische Manifestationen wie Psoriasis-Arthritis, Pustulöse Psoriasis, Erythrodermie sowie einige Fälle von Palmoplantare Psoriasis und Psoriasis inversa.7