Reduktion des Leidensdrucks von Migränepatienten

Ziel des Behandlungsmanagements primärer Kopfschmerzen wie der Migräne ist die Verminderung des Leidensdrucks sowie die Verbesserung der Lebensqualität, um eine Reintegration in den Alltag zu ermöglichen.1 Dafür sollte ein Therapieplan erstellt werden, der die individuellen Aspekte des Betroffenen berücksichtigt. Im Idealfall führt der Patient daher bereits vor der ersten Konsultation einen Kopfwehkalender oder ein Migränetagebuch.

Die Wahl des richtigen Präparats richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Migräne-Patienten. Bei häufigen Migräneattacken sollten Akutmedikamente jedoch nur sparsam eingesetzt werden, da es ansonsten zu einem Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz kommen kann. Hier ist der Einsatz einer Migräne-Prophylaxe anzustreben.1

In erster Linie wird eine Migräne durch den Hausarzt behandelt. Bei einer Migräne-Prophylaxe sollte sich nach spätestens acht Wochen eine Verbesserung der Situation abzeichnen.1 Zeigt sich im Laufe der Zeit eine Therapieresistenz, also wirkt die Behandlung nicht zufriedenstellend, sollte an einen Neurologen überwiesen werden.1

 

Behandlung von Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerzen (MÜKS) 

Bei regelmässiger Einnahme von Akutmedikamenten (Analgetika und Triptane) besteht die Gefahr eines chronischen Kopfschmerzes durch Medikamentenübergebrauch.1 

Die Behandlung des Kopfschmerzes durch Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln erfolgt in mehreren Stufen:2 

  1. Aufklärung und Beratung mit dem Ziel, die Einnahme von Akutmedikation zu limitieren.
  2. Medikamentöse und nicht medikamentöse Prophylaxe.
  3. Entzug der Akutmedikamente (ambulant, tagesklinisch oder stationär) (vor allem bei Übergebrauch von Opioiden).
  4. Reduktion des Rückfallrisikos durch konsequente Patientenedukation und weitere enge Betreuung.

 

Die Erfolgsrate der gestuften Therapie beträgt etwa 50-70 % nach 6 bis 12 Monaten.2 Die Weiterbetreuung nach dem Entzug durch einen Kopfschmerzspezialisten verbessert die Nachhaltigkeit der Therapie.1,2

 

Nicht medikamentöse Interventionen

Nicht-medikamentöse Interventionen können auch helfen, Migräneattacken vorzubeugen.1 Beispielsweise sollte auf eine regelmässige Nahrungsaufnahme bei einer ausgewogenen Ernährung sowie auf eine gute Schlafhygiene geachtet werden. 

  • Helfen können auch Entspannungstherapien und ein effektives Stressmanagement. 
  • Ein aerobes Ausdauertraining kann den Körper zudem für die bevorstehende Belastung stärken.
  • Eine positive Evidenz besteht darüber hinaus für Akupunktur.1

 

 

 

Referenzen:

  1. Schweizerische Kopfwehgesellschaft, Therapieempfehlungen für primäre Kopfschmerzen.11, vollständig überarbeitete Auflage 2023. Abrufbar unter: https://www.headache.ch/DirectLinks/Therapieempfehlungen (letzter Zugriff am 22.11.2023).
  2. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Abrufbar unter: https://dnvp9c1uo2095.cloudfront.net/wp-content/uploads/2022/04/030131_L... (letzter Zugriff am 21.11.2023)

Novartis stellt die aufgeführten Referenzen auf Anfrage zur Verfügung


CH2402198141