Migränesymptome, Übelkeit und Lokalisation: Eine detaillierte Analyse für medizinische Fachleute

Migräne ist eine komplexe neurologische Störung, die durch wiederkehrende, intensive Kopfschmerzen charakterisiert ist. Die Schmerzen treten oft einseitig und pulsierend auf und können sich durch körperliche Aktivität verschlimmern.1 Die Lokalisation der Schmerzen, meistens einseitig und im Schläfenbereich, ist ein Schlüsselmerkmal der Migräne. Aber die klinische Darstellung einer Migräne ist viel mehr als nur Kopfschmerzen. 

 

Klinische Zeichen und assoziierte Symptome einer Migräne

Die klinischen Zeichen einer Migräne sind unterschiedlich und können von Person zu Person variieren. Zu den charakteristischen Migränesymptomen gehören:1

  • Einseitige, pulsierende Kopfschmerzen, meist im Schläfenbereich lokalisiert
  • Verschlimmerung der Schmerzen bei körperlicher Betätigung
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm

 

Migräne und Übelkeit

Ein besonders belastendes Symptom, das oft mit Migräne in Verbindung gebracht wird, ist Übelkeit. Etwa 80% der Migränepatienten berichten von Übelkeit während ihrer Anfälle, und bei 40-50% verschlimmert sich dies bis zum Erbrechen.2 Die Übelkeit bei Migräne kann so intensiv sein, dass sie das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigt und ihre Fähigkeit, tägliche Aktivitäten auszuführen, einschränkt. Die genaue Ursache, die Migräne und Übelkeit verbindet, ist noch Gegenstand aktueller Forschung, aber es wird angenommen, dass das neurologische und gastrointestinale System zusammenwirken.3

 

Fokale neurologische Symptome bei Migräne

Ein wichtiges Merkmal, das bei einigen Migränepatienten auftritt, sind die fokalen neurologischen Symptome. Diese können sich als vorübergehende Sehstörungen, Sprachschwierigkeiten oder sensorische sowie motorische Defizite manifestieren.1 Oft treten sie während der Auraphase auf und können zwischen einigen Minuten bis zu einer Stunde andauern.1 Es ist wichtig, diese Symptome zu verstehen, da sie oft mit anderen neurologischen Krankheiten, wie einem Schlaganfall, verwechselt werden können.4 Es ist daher von grösster Bedeutung, dass medizinische Fachleute in der Lage sind, die Symptome korrekt zu identifizieren und zu behandeln. 

 

Phasen eines Migräneanfalls

Ein Migräneanfall kann in verschiedene Phasen unterteilt werden:5

  • Prodomalphase: Tritt Stunden bis Tage vor dem akuten Anfall auf. Symptome können Reizbarkeit, gesteigerter Appetit, Müdigkeit und Schlafstörungen sein.
  • Auraphase: Dauert bis zu 60 Minuten. Hier können visuelle Störungen oder Taubheitsgefühle auftreten.
  • Kopfschmerzphase: Diese Phase, oft gleichbedeutend mit dem Migräneanfall, dauert zwischen vier und 72 Stunden. Hier treten intensive, meist einseitige Kopfschmerzen auf, begleitet von anderen Migränesymptomen wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit und möglicherweise Schwindel oder depressive Stimmung.
  • Postdromalphase: Nachdem die Migräne vorüber ist, können Patienten bis zu 48 Stunden lang kognitive Störungen, Müdigkeit oder Verständnisprobleme erleben.

 

Migräne ist nicht nur ein Kopfschmerz. Die Vielfalt der Migränesymptome, von Übelkeit bis zu fokalen neurologischen Anzeichen, zeigt, wie komplex diese Krankheit ist. Für medizinische Fachleute ist es von grösster Bedeutung, die verschiedenen Phasen, Symptome und die Lokalisation der Schmerzen zu identifizieren, um eine angemessene therapeutische Intervention sicherzustellen.

 
 
Für Hausärzte
 
 
 
Laden Sie hier eine Broschüre mit Tipps für
Migränemanagement in der Hausarztpraxis herunter:

 
 
 
Für Patienten
 
 
 
Laden Sie hier das Migräne Tagebuch, das 
“Must” für die Migräniker herunter:

 

 

References:

  1. Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS). The international classification of headache disorders, 3rd edition. Cephalalgia 2018; 38(1):1-211. Abrufbar unter: https://ichd-3.org/de/1-migrane/ (letzter Zugriff am 20.09.2023)
  2. Diener H.-C., Gaul C., Kropp P. et al., Therapy of migraine attack and prophylaxis of migraine, S1 guideline, 2018, in: German Society of Neurology, Guidelines for Diagnostics and Therapy in Neurology. Available at: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0038-167... (last accessed on 20.09.2023)
  3. Noseda, R. (2022). Cerebro-Cerebellar Networks in Migraine Symptoms and Headache. Frontiers in Pain Research, 3. doi:10.3389/fpain.2022.940923.
  4. Freilinger TM, Peters N. CME training. Available at: https://www.hirslanden.ch/content/dam/klinik-hirslanden/downloads/de/cen... (last accessed on 20.09.2023)
  5. American Migraine Foundation, Understanding Migraine Progression Can Help You Anticipate & Manage Your Symptoms. Abrufbar unter: https://americanmigrainefoundation.org/resource-library/timeline-migrain... (letzter Zugriff am 20.09.2023)

    Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS). The international classification of headache disorders, 3rd edition. Cephalalgia 2018; 38(1):1-211. Abrufbar unter: https://ichd-3.org/de/1-migrane/ (letzter Zugriff am 11.11.2022)

Novartis will provide the listed references upon request


CH2309299555