Brustkrebs behandeln

Therapiemöglichkeiten bei Mammakarzinom nach aktuellen Behandlungsleitlinien

Die Behandlungsoptionen von Brustkrebs variieren abhängig von verschiedenen Faktoren. Hierzu gehören der menopausale Status der Patientinnen, Stadium und Grösse des Tumors sowie dessen Genexpression.1 Man kann unterscheiden zwischen lokaler Therapie und systemischer Therapie. In den verschiedenen Leitlinien sind umfangreich und detailliert die Merkmale und deren Einfluss auf die Therapie beschrieben.1-4

 

Lokale Therapie

Lokale Therapieoptionen beinhalten das operative Entfernen des Tumors sowie Strahlentherapie. Bei einer Brustkrebsoperation wird in vielen Fällen brusterhaltend vorgegangen – nur der Tumor selbst und eventuell befallene Lymphknoten werden entfernt. Eine brusterhaltende Operation wird normalerweise durch adjuvante Strahlentherapie begleitet. Ist eine brusterhaltende Operation nicht möglich, weil z. B. der Tumor zu gross ist oder in den Brustmuskel eingewachsen ist, wird eine Mastektomie durchgeführt.1,4 

 

Systemische Therapie

Die systemische Therapie setzt verschiedene Medikamente ein, die den Krebs im gesamten Körper (also auch Metastasen) bekämpfen können. Diese können vor einer Operation eingesetzt werden, um den Tumor zu verkleinern und so besser operierbar zu machen (neoadjuvante Therapie). Sie sind aber auch nach einer Operation möglich, um eventuelle noch im Köper verbleibende Krebszellen zu vernichten (adjuvante Therapie) – oder als alleinige Therapie. Die Methoden zur systemischen Therapie können eingeteilt werden in endokrine Therapien, Chemotherapie und zielgerichtete Therapie.1,3

 

Endokrine Therapien

Für Tumoren, die Hormonrezeptoren für Östrogen und/oder Progesteron exprimieren, wird eine endokrine Therapie empfohlen. Die Hormone Östrogen und/oder Progesteron können im Körper das Tumorwachstum anregen. Um die Produktion der Hormone zu stoppen, ist bei prä- und perimenopausalen Frauen eine Suppression oder Ablation der Eierstöcke möglich. Zudem gibt es eine Reihe von Medikamenten, die die Produktion der Hormone unterbinden (Aromatase-Inhibitoren) oder die Hormonrezeptoren blockieren.1,3

 

Chemotherapie

Medikamente zur Chemotherapie interferieren mit der Zellteilung und zielen damit auf sich schnell teilende Zellen, wie Krebszellen. Sie verlangsamen damit das Tumorwachstum. Chemotherapie wird empfohlen bei Brustkrebstumoren, die keine Hormonrezeptoren exprimieren oder besonders aggressiv sind.1,3 Beispiele hierfür sind: Anthracycline und Taxane.

 

Zielgerichtete Therapien

Zielgerichtete Therapien ermöglichen die gezielte Bekämpfung von speziellen Tumoren. Dies greift gesunde Körperzellen weniger an als eine Chemotherapie. Folgende medikamentöse Therapieoptionen existieren, um spezifische Ziele anzugreifen: 3
•    mTOR Inhibitoren
•    CDK4/6 Inhibitoren
•    PI3K Inhibitoren
•    PD-L1 blockierende Antikörper
•    Angiogenese Inhibitoren
•    HER2 Inhibitoren

 

Referenzen:

  1. Loibl S et al. Early breast cancer: ESMO Clinical Practice Guideline for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol. 2024;35(2):159-182.
  2. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Langversion 4.4, Juni 2021, AWMF Registernummer: 032-045OL, http://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/mammakarzinom/ (letzter Zugriff: 24.04.2023). 2020; 453.
  3. Cardoso F et al. 5th ESO-ESMO international consensus guidelines for advanced breast cancer (ABC 5). Annals of Oncology. Elsevier; 2020; 31(12): 1623–49.
  4. NCCN Clinical Practice Guidelines in Oncology (NCCN Guidelines®): Breast Cancer (Version4.2023 — March 23, 2023). Abrufbar unter: https://www.nccn.org/professionals/physician_gls/pdf/breast.pdf (letzter Zugriff 24.04.2023)

 


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