Asthma-Diagnose: Die Anamnese ist wegweisend1

Die Diagnose „Asthma bronchiale" stützt sich auf die sorgfältige Anamnese, die charakteristischen Symptome und den Nachweis einer variablen und reversiblen Atemwegsobstruktion (siehe: Lungenfunktionstest, spezielle Diagnostik, Bronchospasmolyse, Reversibilitätstest).

Zum Ausschluss anderer respiratorischer Erkrankungen erfolgt häufig eine Röntgenaufnahme des Thorax. Hinweise zu möglichen Krankheitsauslösern gibt ein Allergietest (siehe spezielle Diagnostik).

Flussschema der klinischen Asthmadiagnostik

Anamnese: Hinweise auf Asthma 

Charakteristische Symptommuster1

Hinweise auf Asthma sind respiratorische Symptome wie Giemen, Luftnot, Husten oder Brustenge, insbesondere

  • wenn mehrere dieser Beschwerden wiederholt auftreten,
  • die Symptome sich während der Nacht und/oder in den frühen Morgenstunden verschlechtern,
  • die Symptome in Zeit und Intensität variieren,
  • die Symptome durch virale Infekte (Erkältungen), körperliche Belastung, Allergenexposition, Wetterumschwung oder Abgase, Rauch und starke Gerüche getriggert werden.

 

Eine positive Familienanamnese für Allergie und Asthma sowie das Vorhandensein von anderen Erkrankungen des atopischen Formenkreises (z. B. atopisches Ekzem, allergische Rhinitis) sprechen dafür, dass die respiratorischen Symptome auf Asthma zurückzuführen sind. Bei Patienten mit allergischer Rhinitis oder atopischem Ekzem sollte speziell nach respiratorischen Symptomen gefragt werden.

 

Die folgenden Befunde sprechen eher gegen das Vorliegen einer Asthmaerkrankung:

  • isolierter chronischer Husten ohne weitere respiratorische Symptome,
  • chronische Produktion von Sputum,
  • Kurzatmigkeit in Verbindung mit Schwindel, Benommenheit und Missempfindungen,
  • anstrengungsinduzierte Atemnot mit lautstarker Einatmung.

 

Mann mit Schmerzen in der Brust beim Arzt

 

 

Asthma-Diagnose: klinische Befunde2

Die körperliche Untersuchung bei Menschen mit Asthma ist oft unauffällig und dient auch dem Ausschluss anderer Krankheiten. Bei der Auskultation können exspiratorische Nebengeräusche (Giemen, Brummen, Pfeifen) auffallen. Diese Auffälligkeit kann aber auch fehlen zum Beispiel in einem beschwerdefreien Intervall oder nur bei erzwungener Exspiration zu hören sein. 

Prinzipiell können Atemnot, Husten und ein pathologischer Auskultationsbefund auch durch andere pulmonale (Atemwegsinfekte, COPD, Bronchiektasien) und kardiovaskuläre Erkrankungen (Herzinsuffizienz) bedingt sein.

 

 

Referenzen:

  1. Global Initiative for Asthma (GINA). The Global Strategy for Asthma Management and Prevention. 2022 (https://ginasthma.org/wp-content/uploads/2022/07/GINA-Main-Report-2022-FINAL-22-07-01-WMS.pdf)
  2. Buhl R, Bals R, Baur X, et al. S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. Pneumologie 2017; 71: 849–919.

Novartis stellt die aufgeführten Referenzen auf Anfrage zur Verfügung


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